Methodenset: ORIENTIERUNG
Leitfrage: Wie kann ich in einer akuten Notlage rasch Orientierung, relative Sicherheit und Stabilität schaffen?
-
Was: Die 5-W-Methode. Das Problem benennen.
-
Ebene: Individuell
Beteiligte: Du selbst als Fragesteller*in
Du allein oder gemeinsam mit der Gruppe von Menschen, in deren Umfeld die akute Störung oder das Problem auftaucht.
Methode
Mach im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme der Situation, idealerweise an dem Ort, an dem die Störung oder Krise stattfindet. Versuche, dabei nicht zu werten. Je mehr Fakten und Details du sammelst, desto besser. Verdichte im zweiten Schritt das Problem bis du es in einem Satz aufschreiben kannst Im dritten Schritt formulierst du zu den gesammelten Informationen Warum-Fragen, die aufeinander aufbauen: Frage 1, Antwort 1, Frage 2 zu Antwort 1 = Antwort 2, Frage 3 zu Antwort 2 und so weiter. Das dient dazu, herauszufinden, was genau nicht funktioniert. Versuche, mit den Warum-Fragen an die eigentliche Wurzel des Problems heranzukommen. Hier ein Beispiel.
Zeitaufwand: 15 Minuten bis 2 Stunden
Warum? Erst wenn ein Problem richtig verstanden wurde, kann es auch gelöst werden. Mit dieser Methode kannst du Schritt für Schritt in der Tiefe herausarbeiten, was genau die Ursachen des Problems sind, das du lösen musst.
Quelle: Die Entwicklung der Methode wird dem Toyota-Gründer Toyoda Sakichi zugeschrieben. Sie wird heute im Lean Management und im Design Thinking eingesetzt.
-
Was: Die Krisen-Checkliste. Das Feld abstecken
-
Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragesteller*in
Du allein oder gemeinsam mit der Gruppe von Menschen, in deren Umfeld die akute Störung oder das Problem auftaucht.
Methode
Gehe auf Basis der Krisen-Checkliste deine Projekte, Verbindlichkeiten und Pläne durch. Denke darüber nach, welche Punkte der Checkliste auf dein Unternehmen zutreffen. Ergänze zusätzliche Punkte, die dir einfallen, oder lösche Punkte, die dich in der gegenwärtigen Situation nicht betreffen. Sortiere die Liste nach Priorität und Dringlichkeit. Erkenne und halte Chancen und Herausforderungen auf einem Whiteboard oder auf einer Pinnwand fest, die in der neuen Situation für dich und dein Unternehmen liegen. Erst ganz am Ende legst du fest, womit du anfängst.
Zeitaufwand: 1 bis 2 Tage bei kleinen Unternehmen
Warum? Sich schnell einen Überblick über die Felder verschaffen, in denen du in der Krise agieren musst. Hier geht es um das, was verändert oder angepasst werden muss, nicht um das wie
Quelle: Adaptiert von Resilience Toolkit for Los Angeles Small Businesses.
-
Was: Die Fallhöhe reduzieren. Getting Things Done.
-
Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragesteller*in
Methode
Beschreibe den Bereich deines Unternehmens oder deines Lebens, der durch die akute Krise am stärksten gefährdet ist, auf einem Blatt Papier. Formuliere in einem einzigen Satz, welches positive Ergebnis du für diesen Bereich erzielen möchtest. Was müsste geschehen, damit du das Problem als erledigt abhaken kannst? Schreibe die erste konkrete Aktion auf, die erforderlich ist, um die Sache voranzubringen. Führe diese Aktion dann aus. Wiederhole diese Übung so oft, bis du das Gefühl hast, die Situation unter Kontrolle zu haben. Ausgestattet mit der daraus resultierenden Ruhe kannst du dich der Anpassung und Weiterentwicklung deines Geschäftsmodells bzw. deines Projekts zuwenden.
Zeitaufwand: 15 Minuten bis 2 Wochen
Warum? Du kommst schnell zu konkreten ersten Schritten Richtung Problemlösung. Dadurch gewinnst du die Kontrolle über dein Unternehmen, dein Projekt, dein Vorhaben zurück. Das macht Mut und gibt Kraft für weitere Schritte.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden. Adaptiert von David Allen, “Wie ich die Dinge geregelt kriege”.
-
Was: Inventarisierung. Die verfügbaren Mittel auskundschaften
-
Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragesteller*in
Methode:
Diese Methode besteht aus drei Runden. In der ersten Runde frage dich, welche Ressourcen du hast, welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissen. In der zweiten Runde frage dich, welche Ressourcen dein Unternehmen hat, welche Finanzmittel, Kompetenzen. Frage dich auch, welche Fähigkeiten du und deine Mitarbeiter*innen haben, welche Werkzeuge, Räume, Maschinen und Lagerbestände du hast. In der dritten Runde frage dich, welches Netzwerk du hast. Liste dabei jeden Kontakt und jedes Netzwerk auf, zu dem du Zugang hast und das hilfreich sein könnte, egal ob vor privaten oder geschäftlichen Hintergrund.
Zeitaufwand: 2-3 Stunden
Warum? So findest du heraus, über welche Mittel du genau jetzt verfügst und welche du einsetzen kannst.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden; adaptiert aus “Effectuation” von Michael Faschingbauer.