Methodenset: PRAXISWISSEN
Leitfrage: Wie baue ich mir ein Sicherheitsnetz aus Expert*innen- und Kompetenzen-Clustern?
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Was: Lebendiges Wissen. Innovationsrekorder
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Ebene: Netzwerk
Beteiligte: Ein Netzwerk von Unternehmer*innen, beispielsweise das Kultur- und Kreativpilot*innen Netzwerk.
Methode:
Ein Netzwerk von Unternehmer*innen einigt sich darauf, die eigenen unternehmerischen Transformationsprozesse regelmäßig in einem Wiki zu dokumentieren. Haben konkrete Methoden, Prozesse und Tätigkeiten zum Gelingen eines Innovations- oder Transformationsprozess beigetragen? Notiert sie nach einem vorgegebenen Schema . Nun kann die Community darauf in einem geschützten digitalen Raum zugreifen – jederzeit.
Zeitaufwand: fortlaufend ca. 30 Minuten pro Woche und Person.
Warum? Durch das Sammeln und Vernetzen unterschiedlicher Perspektiven entsteht neues Wissen in Bezug auf Resilienz, Agilität und Veränderungsdynamik in kreativen Unternehmen.
Quelle: Idee aus den Workshops, die während der Erstellung dieses Toolkits durchgeführt wurden, Methode gefunden bei politics for tomorrow.
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Was: Schnell Wissen austauschen. Kompetenz-Speed-Dating
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Ebene: Netzwerk
Beteiligte: Ein Netzwerk von Unternehmer*innen, beispielsweise das Kultur- und Kreativpilot*innen Netzwerk.
Methode:
Diese Methode kannst du im Unternehmen umsetzen, aber auch auf einer Fachkonferenz bei einem Netzwerktreffen. Normalerweise dient das Format Speed-Dating der schnellen Geschäftsanbahnung oder der Partner*innensuche. Aber mit wenigen kleinen Anpassungen kann es auch zum Austausch von Erfahrungen und relevantem Praxiswissen dienen.
Stelle das Speed-Dating unter ein Thema, zu dem du praktische Erfahrungen austauschen willst. Du kannst thematisch in die Breite gehen und mehrere Themen pro Termin wählen oder in die Tiefe, indem du mehrere Fragestellungen zum selben Thema anbietest. Falls du mit einem feststehenden Team oder Netzwerk arbeitest, kannst Du die gewünschten Themen auch vorab abfragen.
Stelle für jede*n Teilnehmer*in einen Stuhl bereit. Jeweils zwei Teilnehmer*innen sitzen sich als Paar gegenüber. Sorge dafür, dass eine gerade Anzahl an Personen teilnimmt, damit niemand vor einem leeren Stuhl sitzt. Jede Runde dauert 5 Minuten. In diesen 5 Minuten stellt jede Paarung sich gegenseitig die aktuelle Frage und versucht Antworten darauf zu finden. Unterstütze die Teilnehmer*innen, indem du nach der Hälfte der Zeit einen Gong erklingen lässt, als Zeichen dafür, dass nun die zweite Person der Paarung mit der Beantwortung der Fragestellung dran ist. Nach 5 Minuten rückt eine Person aus jeder Paarung im Uhrzeigersinn einen Stuhl weiter.
Fange zum Aufwärmen mit dem einfachsten Thema/der einfachsten Fragestellung an. Theoretisch kannst du so viele Runden spielen, wie Teilnehmer*innen anwesend sind, bis alle miteinander gesprochen haben. Als Faustregel gilt: Du solltest nicht mehr als 5 Runden spielen, es ist sehr anstrengend, sich alle 5 Minuten auf eine neue Fragestellung und eine*n neuen Gesprächspartner*in einzulassen. Du kannst diese Methode auch digital mithilfe von Breakout-Rooms bei Videokonferenzen anwenden.
Zeitaufwand: 45-60 Minuten
Warum? Diese Methode hilft, zu einem vorgegebenen Themenkomplex schnell viele neue Impulse und praktisches Wissen zu erhalten.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden.
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Was: Community of Practice. Zeremonielle Netzwerktreffen
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Ebene: Netzwerk
Beteiligte: Ein Netzwerk von Unternehmer*innen, beispielsweise das Kultur- und Kreativpilot*innen Netzwerk.
Methode:
Diese Methode erfordert Regelmäßigkeit, deswegen brauchst du ein bestehendes Netzwerk. Einmal die Woche, etwa jeden Mittwoch von 19 bis 20 Uhr, veranstaltet ihr ein Netzwerktreffen, dessen Ablauf einem festgelegten Zeremoniell folgt. In jeder Runde stellt sich jede*r kurz vor. In jeder Woche wird eine Frage gestellt, die das Unternehmer*innentum betrifft. Ihr diskutiert praktische Lösungsansätze in der Methode 1-2-all (die hier weiter unten erklärt wird). Danach haltet ihr die Ergebnisse und Tipps schriftlich fest. Auch eventuelle Quellen mit Vorlagen und weiterführenden Informationen sammelt und tauscht ihr.Zeitaufwand: 1 Stunde pro Woche
Warum? Jede*r Unternehmer*in ist im Alltag mit kleinen und größeren Herausforderungen beschäftigt, die jenseits der eigenen fachlichen Expertise liegen. Antworten darauf zu finden, dauert oft lange oder kostet viel Geld. In einer Community of Practice können praktizierende Unternehmer*innen sich zu diesen Fragestellungen austauschen, ihre eigenen Lösungen erläutern, praktische Hinweise und Kontakt weitergeben.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden. Nach dem Vorbild von BNI, 1-2-all ist eine Methode aus den liberating structures, siehe auch Communities of Practice, Nesta, siehe auch Etienne Wenger, “Cultivating Communities of Practice – A guide to managing knowledge”, Harvard Business Scholl Press, 2002.
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Was: Feedbackkultur. Netzwerk der Unterschiedlichen
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Ebene: Netzwerk
Beteiligte: Fragesteller*in und eine Auswahl von 3 bis 6 Personen.
Methode:
Sprich drei bis sechs Personen aus deinem Netzwerk an, die auf dem Gebiet, über das du mehr wissen willst, ganz andere Expertise, Fertigkeiten oder Kompetenzen haben als du. Frage sie, ob sie an einem Austausch über mehrere Monate hinweg Interesse haben. Vereinbare für jedes Treffen ein weit gewähltes Oberthema und rufe die Gruppe einmal im Monat zusammen. Jede*r Beteiligte kann natürlich auch eigene Themen einbringen.
In der Eingangsrunde berichten alle aus ihrer Praxis, von ihrem Erfahrungsschatz zu diesem Thema. Dann können Fragen gestellt werden, zu denen verschiedene Perspektiven eingebracht sowie Handlungsansätze diskutiert werden.
Zeitaufwand: 2 Tage für die initiale Suche und Ansprache. Danach für 6-12 Monate jeweils 1-2 Stunden pro Monat.
Warum? Ein kurzer Input von anderen Menschen ist gut. Aber Gespräche über einen längeren Zeitraum hinweg können noch besser helfen. So erfahrt ihr alle neue Perspektiven und andere Lebensweisen, Arbeitsweisen und Kulturen, um neue Märkte und/oder Zielgruppen besser zu verstehen oder zu erschließen.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden.