Methodenset: VISION
Leitfrage: Wie kann ich mich auf meine Vision und Werte zurückbesinnen?
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Was: ikigai. Sich am persönlichen Lebenszweck ausrichten.
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Ebene: Individuell
Beteiligte: Ein oder Zwei Fragesteller*innen
Methode:
Ikigai ist ein Begriff für die japanische Lebenskunst. Ikigai bedeutet „Lebenswert“ („iki“ für „Leben“ und „gai“ für „Wert“). Was unser Leben lebenswert macht setzt sich zusammen aus den Themen, die genau in der Schnittmenge von dem liegen, was uns Freude macht, worin wir wirklich gut sind, womit wir Geld verdienen können und was die Welt braucht.
Zeichne vier Kreise auf ein Blatt Papier. Ungefähr so:
Gehe in dich und beantworte die folgenden vier Fragen:
- Was tue ich wirklich gerne?
- Worin bin ich wirklich gut?
- Wofür kann ich bezahlt werden?
- Was braucht die Welt?
Bist du allein, beantworte die Fragen schriftlich. Seid Ihr zu zweit, notiert der*die Zuhörende, was der*die Sprechende sagt, ohne zu kommentieren oder unterbrechen. Für jede Frage habt ihr 10 Minuten Zeit, wenn ihr allein seid. Seid ihr zu zweit, habt ihr 5 Minuten pro Frage.
Wenn ihr zu zweit seid, besprecht nach jeder Frage für 2 Minuten, was gesagt wurde, und wechselt dann die Rollen. Nachdem alle vier Fragen beantwortet sind, nehmt euch nochmals 10 Minuten, beziehungsweise zweimal 5 Minuten Zeit, um die letzten Fragen zu beantworten: Was könnte mein ikigai sein? Was könnte in der Schnittmenge der vier Bereiche liegen?Zeitaufwand: 1 Stunde
Warum? Mit der Methode könnt ihr eure Aktivitäten, Projekte, Unternehmungen daran auszurichten, was ihr in eurem Leben wirklich wichtig findet, was ihr wirklich erreichen wollt, was eure persönliche Definition von Lebenssinn ist.
Quelle: aus den Workshops, die während der Erstellung dieses Workshops durchgeführt wurden, nach Ken Mogi, ikigai, Neue Narrative Toolkit, www.positivepsychology.com
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Was: Was wäre, wenn…? Wie könnten wir…? Welches Problem will ich lösen?
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Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragestellende*r, auch als Team möglich
Methode:
Was wäre, wenn…? Notiere den Bereich deines Lebens oder deines Unternehmens, den du verändern möchtest. Formuliere schnell viele Fragen zu möglichen Veränderungen in diesem Bereich, um eingefahrene Denkmuster aufzubrechen, Veränderungen vorstellbar und mögliche Ergebnisse spürbar zu machen.
Wie könnten wir…? Konzentriere dich darauf, welches Problem du in deinem Leben oder in der Welt wirklich lösen möchtest. Formuliere für das Problem konkrete „Wie könnten wir?“-Fragen. Bis die Fragen tatsächlich ausreichend konkret, aber offen genug sind, um an Antworten zu arbeiten, kann es einige Weile dauern. Es ist deshalb ratsam, diese Fragen im Dialog mit einer zweiten Person, einer*m Sparringspartner*in, zu formulieren. Der*die Sparringspartner*in sollte nicht beraten, sondern nur Fragen stellen, die dir dabei helfen, deine „Wie können wir…?“-Frage zu schärfen.
Danach kannst du anfangen, an Antworten (=Lösungen) zu arbeiten.
Zeitaufwand: 2 Stunden
Warum? Manches halten wir für unabänderliche Gewissheiten. Aber sind sie es wirklich? Mit dieser Methode hinterfragst du sie schnell und entwickelst ebenso schnell Ideen, welche Aufgabe du in dieser Welt, mit deinem Unternehmen wie bewältigen möchtest.
Quelle: Die „How Might We…” Fragemethode wurde in den 70er-Jahren vom Konzern Procter & Gamble zuerst eingesetzt und später von Ideo adaptiert, einer Firma für Design- und Innovationsberatung. Die „Was wäre, wenn…“ Fragemethode wurde erstmals von dem Psychologen Silvano Arieti eingesetzt.
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Was: 7 Tage Ja sagen. Zufälle zulassen
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Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragesteller*in
Methode:
Nimm dir vor, an sieben beliebigen aufeinanderfolgenden Tagen zu allem, was dir begegnet, Ja zu sagen – egal was es ist. Notiere täglich, was dir widerfahren ist und wie du dich fühlst. Nach den sieben Tagen ziehe Bilanz: Geht es dir besser oder schlechter als vorher? Was nimmst du mit? Was hast du gelernt? Was hat sich verändert?
Zeitaufwand: 7 Tage gerichtete Aufmerksamkeit. Pro Tag 15 Minuten für Notizen. Nach 7 Tagen 2 Stunden zur Reflexion.
Warum? Durch das Ja-Sagen lernst du, Herausforderungen anzunehmen und Zufälle für Veränderung zu nutzen – und dazu eine Routine zu entwickeln.
Quelle: aus den Workshops, angelehnt an die Impulse von Dr. Christina Berndt und Michael Faschingbauer, adaptiert aus Yes Men mit Jim Carrey.
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Was: Das Erfolgsjournal. Die beste meiner Zukünfte
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Ebene: Individuell
Beteiligte: Fragesteller*in
Methode: Lege ein Notizbuch, einen Schreibblock, ein Dokument an, in dem du deine Gedanken so festhalten kannst, wie es dir am leichtesten fällt. Formuliere dein aktuelles Ziel und schreibe es auf. Sorge dafür, dass du dein Ziel jeden Tag siehst, bis es erreicht ist. Schreibe täglich Gründe und Argumente auf, warum du dieses Ziel erreichen möchtest und was besser sein wird, wenn du das Ziel erreicht hast. Notiere jeden Tag, welche konkrete nächste Aufgabe ansteht, um dein Ziel zu erreichen, und welche konkrete nächste Handlung du heute umsetzen kannst. Reflektiere deine Handlungen und halte täglich deine Erfolge fest: Was hat gut funktioniert? Worauf bist du stolz?
Zeitaufwand: 15 Minuten täglich zu einer festgelegten Zeit
Warum? Das Erfolgsjournal hilft dir, strukturiert, fokussiert und reflektiert neue Denk- und Handlungsroutinen zu entwickeln, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Quelle: Idee aus den Resilienz-Workshops, die während des Aufbaus dieses Toolkits durchgeführt wurden, adaptiert aus Neue Narrative. Es gibt auch diverse vorgefertigte Erfolgstagebücher zu kaufen, oft werden sie mit weiteren Themen aus der Positiven Psychologie oder Achtsamkeitstheorie verknüpft.